Der Vermessungstechniker
Aufgaben | Karriereperspektiven | Gehalt | Aktuelle Jobs
Du bist gerade auf der Suche nach einem Ausbildungsberuf mit guten Jobperspektiven und bist auf den Begriff Vermessungstechniker gestoßen? Nun möchtest du vielleicht wissen, ob es sich dabei um deine zukünftige Berufung und deinen Traumberuf handelt und ob du dafür überhaupt geeignet bist? Wir erklären dir im Detail, was ein Vermessungstechniker macht und wie du einer werden kannst. Zudem erfährst du hier, wieviel du als Vermessungstechniker verdienen kannst und welche Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten du nach Abschluss der Grundausbildung hast.
Häufige Fragen zum Vermessungstechniker
Was ist ein Vermessungstechniker? | Ein Vermessungstechniker ist ein technischer Angestellter, der Vermessungen im Außendienst von z.B. Geländeaufnahmen durchführt. |
Wie wird man Vermessungstechniker? | Üblicherweise wird man durch eine Ausbildung Vermessungstechnik. Es gibt aber auch einige Studiengänge, die als Zusatzqualifikation dienen. |
Wie viel Gehalt erhält ein Vermessungstechniker? | Ein Vermessungstechniker kann zwischen 22.400 EUR bis 49.000 EUR Jahresgehalt erhalten. |
Inhaltsverzeichnis
- 1 Aktuelle Stellenangebote & Jobs als Vermessungstechniker
- 2 Vermessungstechniker: Definition
- 3 Vermessungstechnik: Aufgaben
- 4 Vermessungstechniker: Voraussetzungen
- 5 Deine Fähigkeiten
- 6 Vermessungstechniker: Branchen & Bereiche
- 7 Vermessungstechniker: Das Gehalt
- 8 Karriereperspektiven & Aufstiegsmöglichkeiten
Aktuelle Stellenangebote & Jobs als Vermessungstechniker
Vermessungstechniker: Definition
Bei Vermessungstechniker handelt es sich um einen Ausbildungsberuf sowie um eine Berufsbezeichnung im Vermessungswesen. Als Vermessungstechniker entsprichst du im Status einem technischen Angestellten. Du bist hauptsächlich im Außendienst tätig, um Lage- und Höhenmessungen an Geländen, Kataster, Bauwerken, Rohstoff-Lagerstätten und im Maschinenbau vorzunehmen. Die anschließenden Berechnungen und die Verwertung von Messdaten führst du in einem Büro am Computer durch.
Oftmals werden die Daten mit entsprechender Druck- und Grafiktechnik zu Plänen und Karten weiterverarbeitet. Nach Absolvierung einer Ausbildung zum Vermessungstechniker bist du in der Lage, selbstständig zu arbeiten und sämtliche Messungen und Verwertung der Daten durchzuführen. Nur bei besonders schwierigen Aufgaben benötigt der Vermessungstechniker die Unterstützung eines Vermessungsingenieurs.
Vermessungstechnik: Aufgaben
Die Aufgaben eines Vermessungstechnikers teilen sich in zwei große Gebiete auf: In das Durchführen von Vermessungen und in das Auswerten, Verarbeiten und Verwalten der erfassten Daten.
Die Vermessung findet im Außendienst statt und besteht daraus, die geologischen Gegebenheiten markscheiderisch zu erfassen. Danach erfolgt die markscheiderische Erfassung der Lage und Höhe. Dazu zählt auch das Durchführen von Aufnahmen sowie das Protokollieren der festgestellten Fakten in Beobachtungsbüchern.
Als Vermessungstechniker beschäftigst du dich grundsätzlich mit diesen Fragen:
Welche Daten müssen erfasst werden?
Wie kann ich die Daten optimal erfassen?
Beim Vermessen werden oft auch Gebirgs- und Bodenbewegungsmessungen durchgeführt sowie topografische Gegenstände aufgemessen. Gemessen werden außerdem Ablagerungsformen und Störungen im Gelände.
Im Büro werden anschließend die erfassten Daten herangezogen, um Berechnungen durchzuführen. Die Messergebnisse werden unter sicherheitstechnischen und rechtlichen Gesichtspunkten ausgewertet. Um die Daten in Pläne und Karten einzuzeichnen, kommen besondere Computerprogramme zum Einsatz. Des Weiteren erstellt der Vermessungstechniker Datenerfassungsbelege für Kartenaufträge, komplexe mathematische Berechnungen und statistische Zwecke.
Genauigkeit
Teamgeist
Verlässlichkeit
Darüber hinaus zählt das Vorbereiten der Arbeiten zur Tätigkeit eines Vermessungstechnikers. Das heißt, als Vermessungstechniker besuchst du Besprechungen, um Aufträge entgegenzunehmen und diese im Detail zu besprechen. Außerdem bist du dafür verantwortlich, die geeigneten Messgeräte auszuwählen, vorzubereiten und zum Einsatzort mitzunehmen. Zusätzlich kümmerst du dich vor der Arbeit im Außendienst um die Beschaffung der für den jeweiligen Auftrag notwendigen Arbeitsunterlagen.
Vermessungstechniker: Voraussetzungen
Der Vermessungstechniker ist ein Ausbildungsberuf, deswegen solltest du dich rechtzeitig um eine Ausbildungsstelle bemühe. Selbstverständlich benötigst du für eine Einstellung einen guten Schulabschluss!
Ein Abitur ist nicht immer von Nöten, denn du kannst auch mit einem guten Realschulabschluss einen Ausbildungsplatz als Vermessungstechniker finden. Bedenke aber, dass mit einem höheren Schulabschluss und einer guten Note deine Chancen deutlich besser sind.
Bewirbst du dich um eine Stelle als Vermessungstechniker, könnten deine Benotung in diesen Schulfächer besonders wichtig sein:
- Mathematik
- Geographie
- Biologie
- Physik
Eine schlechte Note ist kein K.O. Kriterium. Hast du jedoch noch die Möglichkeit dein Zeugnis zu verbessern, solltest du die Chance nutzen, damit du eine tolle Ausbildungsstelle als Vermessungstechniker bekommst.
Hast du schon eine andere Ausbildung gemacht, könnte dir das im Bewerbungsverfahren deutlich weiterhelfen, wenn du diese Fächer bereits behandelt hast:
- technisches Werken
- Zeichnen (technisch)
- Datenerfassung
- Datenverarbeitung
Einsatzbereitschaft
Selbstständigkeit
Fremdsprachen
Vermessungstechniker: Ausbildung & Studium
Der Ausbildungsberuf Vermessungstechniker ist nach dem Berufsbildungsgesetz anerkannt. Der Lehrberuf gilt als Teil der Berufsausbildung in der Geoinformation und dauert drei Jahre lang. Die Ausbildung erfolgt im dualen System.
Das heißt, du absolvierst deine praktische Ausbildung in einem Ausbildungsbetrieb und besuchst parallel dazu an ein bis zwei Tagen pro Woche eine Berufsschule. Ausbildungsbetriebe für die Ausbildung zum Vermessungstechniker findest du vorwiegend im Öffentlichen Dienst, also in Behörden und Ämter für Geoinformation.
Darüber hinaus kannst du in einem öffentlich bestellten Vermessungsamt oder in privatwirtschaftlich betriebenen Ingenieurbüros einen Ausbildungsplatz finden und dort ggf. später als Vermessungstechniker arbeiten. Für die Aufnahme an einer Berufsschule werden keine speziellen schulischen Vorkenntnisse vorausgesetzt. Ein guter Realschulabschluss ist aber empfehlenswert, um dem Stoff in der technisch orientierten Schule folgen zu können. Während der ersten beiden Jahre lernst du allgemeine berufsspezifische Kenntnisse als Vermessungstechniker kennen.
Das dritte Ausbildungsjahr zum Vermessungstechniker dient dazu, um sich für eine von zwei Fachrichtungen, der Vermessung oder der Bergvermessung, zu spezialisieren. Die schulischen Ausbildungsinhalte bestehen vor allem aus Mathematikunterricht, um Höhen- und Flächenberechnungen durchführen zu können sowie aus Erdkunde, um Luftbilder interpretieren und Koordinationssysteme verstehen zu können. In dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb, in dem du während deiner dualen Ausbildung arbeitest, erfährst du alles über die Themen:
- Informations- und Kommunikationssysteme
- Geoinformationstechnologie
- Auftragsabwicklung
In der praktischen Ausbildung lernst du außerdem, wie du Lage- und Höhenvermessungen durchführst. Dazu gehört natürlich auch der richtige Umgang mit Messinstrumenten und das Erlernen von vermessungstechnischen Erhebungsverfahren und Methoden. Darüber hinaus lernst du im Ausbildungsbetrieb, wie du die erhobenen Geodaten bearbeitest und wie du spezielle Programme verwendest, um sie als Vermessungstechniker zu visualisieren.
Du kümmerst dich um Aufträge unter Berücksichtigung spezieller Verwaltungs- und Rechtsvorschriften und wendest dafür Kommunikations- und Informationstechniken an. In der praktischen Ausbildung zum Vermessungstechniker sind aber auch die Grundlagen der Bodenschätzung und der Geoinformationstechnologie Thema.
Studium als Zusatzqualifikation
Studienfächer die nahe an dem Arbeitsgebiet des Vermessungstechniker liegen, solltest du als Zusatzqualifikation verstehen. Unter dem Begriff Geodäsie versteckt sich der Fachausdruck für Vermessungstechnik. Mögliche Studiengänge wären:
Studiengänge im Zusammenhang mit Vermessungstechnik | Universität |
Angewandte Geodäsie (B. Sc.) | Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth |
Geodäsie und Geoinformatik (B. Sc.) | Universität Stuttgart |
Angewandte Geodäsie und Geoinformatik (B. Sc.) | Universität München |
Angewandte Geoinformatik (B. Sc.) | Universität Trier |
Geodäsie und Navigation (B. Sc.) | Universität Karlsruhe |
Um die Ausbildung zum Vermessungstechniker erfolgreich zu absolvieren, musst du nach dem zweiten Ausbildungsjahr in der Berufsschule eine schriftliche Zwischenprüfung ablegen. Am Ende der Ausbildung findet außerdem eine Abschlussprüfung statt, die aus einem Fachgespräch und vier praktischen Teilen besteht. Im Anschluss erhältst du ein Abschlusszeugnis der Berufsschule.
Vermessungstechniker: Einstieg
Da der Vermessungstechniker eine Ausbildungsberuf ist, ist ein Quereinstieg eher schwierig. Natürlich können dir andere Jobs wichtige Techniken, Informationen und Soft Skills vermitteln, die du auch als Vermessungstechniker benötigst. Aber um eine klassische Ausbildung kommst du nicht herum.
Aber verwandte Studiengänge und Berufe können deine Chancen, eine Ausbildung als Vermessungstechniker zu erhalten, natürlich enorm steigern.
Die folgenden Einstiegsvarianten um als Vermessungstechniker zu arbeiten, sind also nur bedingt möglich:
Wenn du jedoch bereits eine Ausbildung als Vermessungstechniker absolviert hast, sind Erfahrungen aus deinem Studium und vorherigen Berufen sehr wertvoll, um schnell und erfolgreich aufzusteigen!
Hilfreiche Soft Skills als Vermessungstechniker
Bei jedem Beruf, wie auch bei dem Vermessungstechniker, benötigst du Soft Skills. Das Erlangen und das Verbessern von bestimmten Soft Skills hilft dir dabei dich in deinem Beruf wohler zu fühlen, effektiver zu arbeiten und stärkt zusätzlich die Bindung zwischen dir, deinem Unternehmen und deinen Kollegen.
Wenn du bei manchen Dingen noch Verbesserungspotenzial siehst, kannst du jederzeit an dir arbeiten. Bist du also z.B. eher extrovertiert, solltest du an deinen Kommunikationsskills pfeilen.
- Belastbarkeit
- Verhandlungsgeschick
- Genaues Arbeiten
- Eigenständigkeit
- Organisationsfähigkeit
- Einsatzbereitschaft
- Analytisches Denken
- Gute Englischkenntnisse
Vermessungstechniker: Branchen & Bereiche
Typische Branchen, in denen Vermessungstechniker eine Beschäftigung finden, sind Bergbaubehörden, Unternehmen des Bergbaus, auch Markscheidereien genannt, und Ingenieurbüros.
Die Branchen im Einzelnen bestehen vor allem aus dem Bergbau, wie dem Steinkohlen- oder dem Braunkohlenbergbau, dem Erzbergbau und dem Bergbau auf Thorium- und Uranerze. Des Weiteren kannst du in der Branche für Erden und Steine einen Job als Vermessungstechniker finden, wie im Bergbau auf Düngemittelminerale, in der Gewinnung von Salz oder in der Erbringung von Dienstleistungen für den Bergbau zur Gewinnung von Erden und Steinen.
Darüber hinaus kannst du als Vermessungstechniker in der öffentlichen Verwaltung tätig werden, wie in der Allgemeinen öffentlichen Verwaltung oder in der Wirtschaftsförderung, der Wirtschaftsordnung oder der Wirtschaftsaufsicht, wie in Vermessungsbehörden oder in Bergbauämtern.
Bausachverständige und Ingenieurdienstleister suchen ebenfalls häufig nach Vermessungstechniker, die dann in Büros für Ingenieurdesign und technische Fachplanung oder in Vermessungsbüros arbeiten.
Vermessungstechniker: Das Gehalt
Dein Gehalt als Vermessungstechniker hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen erhältst du in der Privatwirtschaft ein anderes Einkommen, als wenn du im Öffentlichen Dienst tätig bist. Zum anderen spielt auch der Teil Deutschlands eine Rolle, in dem du arbeitest. Das Jahresgehalt liegt bei 22.400 Euro bis 49.000 Euro.
Gut zu wissen ist allerdings, dass du bereits während deiner Ausbildung vergleichsweise gut verdienst. Als Vermessungstechniker im ersten Ausbildungsjahr erhältst du eine Vergütung von 670 bis 840 Euro pro Monat. Im zweiten Jahr beträgt dein Ausbildungsgehalt zwischen 720 und 890 Euro. Im dritten Jahr deiner Lehre kannst du mit 780 bis 940 Euro monatlich rechnen.
Diese Ausbildungsvergütungen gelten vor allem, wenn du deine Ausbildung im Öffentlichen Dienst absolvierst. In einem privatwirtschaftlichen Betrieb kann der Dienstgeber auch ein anderes Gehalt bezahlen, sofern er nicht an einen Tarifvertrag gebunden ist.
Nach Absolvierung deiner Ausbildung zum Vermessungstechniker erhältst du im Öffentlichen Dienst ein Einstiegsgehalt von rund 2.200 Euro brutto monatlich. Mit zunehmenden Gehaltserhöhungen kannst du auf ein Bruttomonatsgehalt von rund 3.500 Euro steigen. In Architektur-, Ingenieur- oder Planungsbüros entspricht das monatliche Bruttogehalt etwa 1.600 bis 2.400 Euro.
Karriereperspektiven & Aufstiegsmöglichkeiten
Weiterbildung
Mögliche Technikerweiterbildungen sind beispielsweise eine Weiterbildung zum Techniker in Geologietechnik oder in Bergbautechnik. Passende Studienfächer, die mit einem Bachelor abschließen, sind Vermessungstechnik, Geoinformatik, Geografie und Geotechnologie. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du sogar ohne schulischer Hochschulzugangsberechtigung als absolvierter Vermessungstechniker ein Studium beginnen. Neue Karriereperspektiven bietet dir übrigens auch eine Ausbildung zum Ausbilder, der ebenfalls ein anerkannter Beruf ist.
Aufstiegsmöglichkeiten & Karriereperspektiven
Hast du die dreijährige Grundausbildung als Vermessungstechniker absolviert, fragst du dich vielleicht, ob du mittels Zusatzqualifikationen oder zusätzlicher Ausbildung deine Karriereperspektiven und dein Einkommen verbessern kannst. Mit einer Aufstiegsweiterbildung erhältst du als Vermessungstechniker die Möglichkeit, beruflich weiterzukommen und eine Führungsposition zu erhalten. Dafür stehen dir mehrere Technikerweiterbildungen und auch unterschiedliche Studienfächer an einer Hochschule zur Auswahl bereit.