Du möchtest oder musst ein Praktikum in der Schule, während des Studiums oder nach deinem Abschluss machen? Dann erwartet dich eine spannende und hoffentlich lehrreiche Zeit, in der du aber vieles beachten musst damit du einen der heiß begehrten Praktikumsplätze bekommst . In diesem Beitrag erfährst du unter anderem, wie ein Praktikum vergütet wird, was der Unterschied zwischen freiwilligen und Pflichtpraktika ist und mit welchen Tätigkeiten du als Praktikant rechnen kannst.
Das Praktikum
Alles was du darüber wissen musst!
Inhaltsverzeichnis
FAQs zum Praktikum
Wozu dient ein Praktikum? | In einem Praktikum sammelst du Berufserfahrung, du lernst ein Unternehmen und gegebenenfalls eine Abteilung oder einen Bereich kennen. Oftmals ist ein Praktikum während des Studiums verpflichtend. Infos dazu findest du im jeweiligen Modulhandbuch. |
Wie lange geht ein Praktikum? | Das hängt ganz von dir selbst ab. Einige können zwei Wochen, andere mehrere Monate gehen. Ist das Praktikum länger als drei Monate kannst du mit einer Vergütung rechnen! |
Was ist ein Pflichtpraktikum? | Viele Studiengänge haben ein Praktikum während des Studiums vorgesehen. Einige sehen dafür bis zu einem Semester vor. Ein Pflichtpraktikum wird oftmals nicht vergütet! |
Was ist ein freiwilliges Praktikum? | Ein freiwilliges Praktikum steht dem Pflichtpraktikum gegenüber. Du machst das Praktikum zusätzlich zu Pflichtpraktika, du bestimmst selbst, wann und in welchem Bereich und Unternehmen du dich bewirbst, und bist nicht verpflichtet, am Ende einen Bericht zu schreiben. |
Wird ein Praktikum bezahlt? | Nicht alle Praktika werden vergütet. Ein bezahltes Praktikum, bei dem du den gesetzlichen Mindestlohn von 9,19 Euro pro Stunde brutto erhältst, dauert länger als drei Monate und ist freiwillig, außerdem musst du währenddessen älter als 18 Jahre sein. |
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Definition: Das Praktikum
Bei einem Praktikum handelt es sich um eine praktische Tätigkeit in einem Unternehmen. So lernst du das Unternehmen und den Beruf, indem du dein Praktikum ableistest, gut als Praktikant kennen, ohne dich fest anstellen lassen zu müssen. Anschließend solltest du das Praktikum in deinem tabellarischen Lebenslauf aufnehmen. Denn jeder Personaler sieht es gerne, wenn du bereits erste praktische Erfahrungen durch Praktikumsplätze gesammelt hast.
Ein Praktikum ist immer zeitlich begrenzt, kann aber manchmal verlängert werden oder z.B. in eine Stelle als Werkstudent umgewandelt werden. Es kann also gut sein, dass dir das Praktikum zu einem guten Nebenjob während des Studiums verhelfen kann. Ein Praktikum wird aber nicht immer bezahlt, erwarte also nicht allzu viel, wenn du dich bewirbst. Es wäre nicht ratsam seine Praktikumsplätze nach dem Gehalt auszusuchen, schaue lieber welche Aufgaben dich als Praktikant erwarten.
Das wichtigste an einem Praktikum ist der Auf- und Ausbau eines Netzwerkes. Hast du schon mal ein Praktikum in einem Unternehmen absolviert, wirst du bestimmt bessere Chancen haben, wenn du dich mal dazu entscheidest dich auf eine echte Festeinstellung zu bewerben. Praktikumsplätze sind also wirklich eine gute Sache!
Verpflichtendes vs. freiwilliges Praktikum
Es wird zwischen einem Pflicht- und freiwilligen Praktikum unterschieden. Pflichtpraktika leistest du im Verlauf deiner Schulzeit und deines Studiums ab. Diese Art von Praktikum und die jeweiligen Voraussetzungen sind in deinem Modulhandbuch oder in der Studienordnung niedergeschrieben. Dort findest du die vorgegebene Länge und ggf. weitere Bedingungen, wie z.B. einen Praktikumsbericht, den du beim Lehrstuhl abgeben musst. Solche Praktikumsplätze werden in den letzten Jahren sehr verhäuft angeboten, weil der Praktikant keine Vergütung bekommen muss.
Freiwillige Praktika sind optional. Viele Studenten suchen sich für die Semesterferien ein Praktikum, um die Zeit sinnvoll zu nutzen und praktische Erfahrungen zu sammeln und damit den eigenen Lebenslauf aufzuwerten. Freiwillige Praktika werden oft auch nach dem Studium und zur Überbrückung zwischen Bachelor und Master begonnen. Als Praktikant selbst du durch Praktikumsplätze sehr wichtige Kontakte!
Weitere Unterschiede der Praktikumsplätze findest du hier:
Praktikum-Merkmale | Pflichtpraktikum | freiwilliges Praktikum |
Zeitraum: | ● Abhängig vom Studiengang ● in der Regel ein Semester (6 Monate) |
● ist dir überlassen ● meiste Unternehmen bieten ein freiwilliges Praktikum bis zu drei Monate an |
Vergütung: | ● wird meistens nicht vergütet | ● meistens gibt es kein Gehalt oder nur den Mindestlohn ● ab drei Monaten Praktikumslänge muss es vergütet werden |
Praktikumsbericht | ● kann bei einigen Studiengängen eingefordert werden | ● wird nicht benötigt |
Urlaubsanspruch | ● Ja, meistens 2 Tage pro Monat | ● Nein |
Praktikumszeugnis: | ● Wird ausgegeben | ● kannst du auf Anfrage bekommen |
Vergütung deines Praktikums
In einem Pflichtpraktikum verdienst du nur in seltenen Fällen Geld. Du hast zum Beispiel im Praktikum (Pflichtpraktikum) keinen Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn. Einige Arbeitgeber zahlen trotzdem einen kleinen Lohn oder ein Taschengeld, um zum Beispiel die Anfahrt finanziell auszugleichen. Der Praktikant zahlt diese in der Regel aber selbst.
Einer der wenigen Vorteile der Vergütung im Pflichtpraktikum ist, dass du auf den Betrag keine Versicherungsabgaben leisten musst. Genauso verhält es sich übrigens mit freiwilligen Praktika, die kürzer als drei Monate dauern und/oder bei denen du jünger als 18 Jahre bist.
Ein freiwilliges Praktikum, das länger als drei Monate dauert und bei dem du 18 Jahre oder älter bist, muss mindestens mit dem gesetzlichen Mindestlohn vergütet werden. Dieser beträgt aktuell (2019) 9,19 Euro pro Stunde brutto. Bei einer 40-Stunden-Woche verdienst du im Praktikum also rund 1.400 Euro im Monat. Davon gehen noch Steuern und Versicherungsbeiträge ab. Als 2015 der gesetzliche Mindestlohn eingeführt wurde, betrug er nur 8,50 Euro. Es ist also möglich, dass der Stundenlohn in Zukunft noch weiter steigt.
Überblick
- bei einem Pflichtpraktikum erhältst du selten eine Vergütung
- nach einer Praktikumsdauer von mind. 3 Monaten muss dir der Mindestlohn gezahlt werden
- bei einem freiwilligen Praktikum muss dir ein Gehalt gezahlt werden
Richtig bewerben
In die Bewerbung ein Bewerbungsschreiben für das Praktikum und ein Lebenslauf. Sei dabei aber professionell. In ein Anschreiben für dein Praktikum gehören folgende Daten:
Bewerbungsschreiben für ein Praktikum
Diese Bestandteile sollten auf jeden Fall in das Bewerbungsschreiben für ein Praktikum, damit du die besten Chancen hast die Stelle zu bekommen:
- Deine Kontaktdaten
- Kontaktdaten des Empfängers
- Ort und Datum auf der rechten Seite
- Der Betreff
- Eine knackige Einleitung
- Der Hauptteil mit dem Grund für die Bewerbung, deiner Motivation und ggf. deinen Qualifikationen
- Ein kurzer Schlussteil
- Grußformeln
Für das Anschreiben für dein Praktikum kannst du dich an unseren Mustern orientieren!
Lebenslauf ein Praktikum
Auch wenn du höchstwahrscheinlich noch nicht viel Berufserfahrung hast, wirst du unbedingt einen tabellarischen Lebenslauf für die Bewerbung um ein Praktikum brauche, das gehört rein:
- Deine Kontaktdaten
- Ein professionelles Bewerbungsfoto
- Angaben zu deiner Ausbildung/Studium
- Falls vorhanden: Deine bisherige berufliche Laufbahn
- Deine besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten (Soft Skills)
- ehrenamtliche Tätigkeiten und Freizeitaktivitäten
- Ggf. Anlagen, zum Beispiel ein aktuelles Zwischenzeugnis & Leistungsnachweise
Damit du einen der guten Praktikumsplätze bekommst, solltest du dich wirklich gut verkaufen können. Füge in den Lebenslauf unbedingt bereits bekannte Tätigkeitsfelder ein!
Aufgaben im Praktikum
Absolvierst du dein Praktikum im Rahmen deines Studiums, solltest du die Möglichkeit erhalten, dein theoretisch erworbenes Wissen in praktische Tätigkeiten umzuwandeln. Das kann zum Beispiel so aussehen, dass du als Praktikant einer festen Person zugeteilt wirst und ihr während der gesamten Dauer des Praktikums über die Schultern schauen darfst. Anstatt nur zuzusehen, wirst du von dieser Person mit der Zeit mit diversen Aufgaben im Praktikum betraut werden. Sie werden am Anfang recht einfacher Natur sein, denn noch kennt man dich und deine Fähigkeiten als Praktikant nicht. Im Regelfall darfst du aber mit zunehmender Praktikumsdauer mit komplexeren Aufgaben rechnen.
Die Aufgaben eines Praktikanten sind stark von der Branche abhängig. Als Praktikant im Bereich der Psychologie kannst du zum Beispiel mit etwas Glück aktiv an Rollenspielen mit Patienten teilzunehmen. In der Werbung darfst du vielleicht sogar eine Kampagne mitgestalten – jedoch eher in kleinem Umfang. Bei einem Praktikum im Bereich der Veterinärmedizin wirst du sicher auch einige Handgriffe selbst ausprobieren dürfen. Mit kleineren Programmier- und Datenbankaufgaben kannst du dich in einem IT-Praktikum befassen. Typische Aufgaben von Praktikanten in Bürosituationen sind neben Kommunikationsdiensten und dem Empfang von Kunden auch die Verwaltung von Akten und Daten.