Der Volljurist
Aufgaben | Karriereperspektiven | Gehalt | Aktuelle Jobs
Du bist gerade auf der Suche nach einer attraktiven beruflichen Tätigkeit für dich und bist dabei auf das Berufsbild „Volljurist“ gestoßen? Möchtest du mehr zu diesem interessanten Beruf erfahren? Wir haben dir umfassende Informationen zum Thema aufbereitet. Du erfährst unter anderem, wie man Volljurist wird, welche beruflichen Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten du als Volljurist/Volljuristin hast und was du dabei verdienen kannst. Im Anschluss findest du außerdem interessante Jobangebote für Volljuristen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Häufig gestellte Fragen
- 2 Aktuelle Stellenangebote & Jobs als Volljurist
- 3 Volljurist: Definition
- 4 Volljurist: Aufgaben
- 5 Volljurist: Voraussetzungen
- 6 Deine Fähigkeiten
- 7 Aktuelle Stellenangebote & Jobs
- 8 Volljurist: Branchen & Bereiche
- 9 Volljurist: Das Gehalt
- 10 Karriereperspektiven & Aufstiegsmöglichkeiten
- 11 Aktuelle Stellenangebote & Jobs als Volljurist
Häufig gestellte Fragen
Volljuristen haben ein juristisches Studium an einer Hochschule absolviert und zwei Staatsprüfungen abgelegt. Sie sind damit zum Richteramt befähigt.
Volljuristen üben potenziell eine Vielzahl von Tätigkeiten mit rechtlichen Bezügen aus, etwa als Anwälte, Richter, Staatsanwälte, Unternehmensjuristen und Behördenvertreter. Immer geht es um Rechtsanwendung und/oder Rechtsgestaltung.
Einem juristischen Hochschulstudium schließt sich das erste juristische Staatsexamen am. Dem folgt das Referendariat – der juristische Vorbereitungsdienst als Beamter auf Widerruf – und die zweite juristische Staatsprüfung.
Die Gehälter können je nach Einsatzbereich sehr unterschiedlich ausfallen. Zwischen 36.000 und 400.000 EURO bewegt sich die Spanne grob zusammengefasst.
Die Möglichkeiten sind fast unerschöpflich: Gerichte, Behörden, Verbände und Unternehmen beschäftigen Volljuristen. Daneben macht sich mancher Volljurist als Anwalt selbstständig.
Aktuelle Stellenangebote & Jobs als Volljurist
Volljurist: Definition
Die Bezeichnung „Volljurist“ ist eine keine formelle Berufsbezeichnung. Sie ist der Umgangssprache entlehnt und bezieht sich auf einen Juristen, der nach seinem juristischen Hochschulstudium zwei Staatsexamina und ein staatliches Referendariat absolviert hat und deshalb die Befähigung zum Richteramt hat. Mit dieser Qualifikation stehen ihm nicht nur der gesamte Bereich der Rechtspflege und Justiz, sondern viele andere Tätigkeiten in Behörden, Verbänden und Unternehmen offen.
Auch in Ministerien auf gesetzgeberischer Ebene werden Volljuristen tätig. Auf den Punkt gebracht hat es ein Volljurist mit der rechtlichen Prüfung und Gestaltung tatsächlicher Lebenssachverhalte zu tun. Allerdings finden sich je nach Spezialisierung viele Bezüge zum wirtschaftlichen Bereich in der Unternehmensführung und vertraglichen Gestaltung rechtlicher Beziehungen.
Nicht selten streben Volljuristen eine politische Laufbahn an oder werden an Hochschulen in der Rechtswissenschaft sowie Lehre tätig. Es gibt nur wenige Berufsbilder, die eine solche Vielfalt an Möglichkeiten beruflicher Entwicklung und Spezialisierungen aufweisen wie das des Volljuristen.
Volljurist: Aufgaben
Als Volljurist befasst du dich mit allen Fragen der Rechtsanwendung und je nach Einsatzgebiet auch Rechtsgestaltung. Als Anwalt verhilfst du deinen Mandanten zu ihrem Recht, während du im Finanzministerium an der Gestaltung der Steuergesetze mitwirkst.
Du arbeitest dabei vor allem mit dieser juristischen Methodik: Du stellst einen Bezug zwischen einem realen Lebenssachverhalt und einem Gesetz her. Man spricht hier von Subsumption, weil du prüfst, ob und wie das Gesetz auf den Lebenssachverhalt passt, beziehungsweise der Fall unter das Gesetz.
Bei der Ausübung deiner Tätigkeit als Volljurist kommt es auf eine profunde Kenntnis von Gesetzeswerken in verschiedenen Bereichen an. Außerdem musst du dich häufig auch mit der Rechtsprechung zu einem bestimmten Thema auseinandersetzen. Du lernst während deines juristischen Studiums nicht nur verschiedene Gesetze in der Tiefe kennen, sondern erlernst auch die Fähigkeit zu wissen, wo du nach bestimmten Gesetzen und ihren Kommentierungen suchen musst. Du kennst dich mit den Verfahren im Rechtswesen aus.
Unter Umständen verstehst du dich auch darauf, rechtliche Beziehungen so zu gestalten, dass alle Beteiligten den größtmöglichen Nutzen aus der Beziehung ziehen können, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten oder sich gegenseitig zu benachteiligen. Daran arbeitest du schwerpunktmäßig, wenn du als Volljurist auf Verträge spezialisiert bist. An vielen Einsatzorten kommt dir als Volljurist die Aufgabe zu, andere Menschen ohne juristische Kenntnisse zu beraten und juristisch zu begleiten.
Fachwissen
Verantwortung
Eigeninitiative
Viele Tätigkeiten als Volljurist sind mit großer Verantwortung verbunden, da Gesetzesverstöße für Menschen und Unternehmen schwerwiegende Folgen haben. Gesetze, die du gestaltest, prägen für viele Menschen die tägliche Lebenswirklichkeit, genau wie dein Urteilsspruch als Richter das Leben der Betroffenen verändern kann.
Der Volljurist kann einschüchternd auf andere wirken und sehr autoritär. Auch damit musst du umgehen können, wenn Menschen dich als sehr kühl oder sachlich begreifen. Der Umgang mit Recht und Gesetz ist teilweise eine sehr nüchterne Angelegenheit. Er prägt deine Persönlichkeit.
Es lassen sich mehre große Bereiche unterscheiden, in denen Du als Volljurist arbeiten kannst:
Schwerpunkt Volljurist | Rechtspflege und Justiz | Wirtschaft | Behörden und Ministerien |
Erklärung | Du bist als Richter, Staatsanwalt oder Anwalt Organ der Rechtspflege. Dabei sorgst du für die Rechtsanwendung im Alltag der Menschen. | Du begleitest Unternehmen juristisch, als Unternehmensjurist und/oder Syndikusanwalt. Auch eine Tätigkeit in Verbänden ist hier möglich. | Du bist in Behörden und Ministerien für die Rechtsanwendung und Rechtsgestaltung zuständig. |
Aufgaben | Du sprichst Recht, setzt den Strafanspruch des Staates durch oder vertrittst die rechtlichen Interessen Deiner Mandanten gegenüber anderen Bürgern und dem Staat. | Du berätst Mitarbeiter und Manager des Unternehmens, oder führst es selbst. Du gestaltest die Rechtsbeziehungen des Unternehmens oder Verbandes juristisch, zum Beispiel auf vertraglicher Ebene. | Du vertrittst Behördeninteressen und gestaltest die Rechtsbeziehungen der Organisation. |
Volljurist: Voraussetzungen
Als Volljurist ist es sehr wichtig, dass du ein gut strukturiertes und methodisches Arbeiten beherrschst. Schließlich hast du es tagtäglich mit einem riesen Haufen Akten zu tun. Um als Volljurist zu arbeiten ist zudem wichtig, sich gut in Wort und Schrift ausdrücken zu können. Deshalb solltest du dir als Volljurist auch im Klaren darüber sein, dass es ein sehr belastbarer Beruf sein kann. Oftmals sind die Aufgaben sehr spröde und nüchtern. Trotzdem musst du einen kühlen Kopf bewahren. Disziplin ist hier oft des Rätsels Lösung!
In vielen Tätigkeitsbereichen kommen aber weitere Kenntnisse und Eigenschaften hinzu, die Dir neben Deiner fachlichen Qualifikation zu Deinem Traumjob als Volljuristverhelfen können:
- Sprachkenntnisse
- Zusatzstudien in Betriebswirtschaft
- Ausländische Berufstitel wie der LLM
- Spezialkenntnisse und/oder zusätzliche Ausbildungen wie Rechtsanwaltsgehilfe, Steuerfachwirt oder Buchhalter
Erfahrung
Recht
Sprache
Volljurist: Ausbildung & Studium
Die juristische Ausbildung zielt auch heute noch auf den althergebrachten Einheitsjuristen ab. Darunter ist zu verstehen, dass jeder Volljurist ein juristisches Studium an einer Hochschule absolvieren und das juristische Referendariat ableisten muss, um sich nach Bestehen beider juristischer Staatsexamina dann für seinen weiteren Berufsweg zu entscheiden. Jeder Volljurist ist zum Richteramt befähigt, auch wenn nicht jeder Volljurist Richter wird. Dein erster Schritt zu deinem Traumjob als Volljurist führt deshalb zwingend über das allgemeine Studium der Rechtswissenschaft.
Es gibt andere Studiengänge wie bei der Ausbildung zum Wirtschaftsjuristen, die nicht mit der Befähigung zum Richteramt, sondern mit einem universitären Abschluss enden. Hier musst du also aufpassen, welches Studium dich zur Qualifikation als Volljurist führt. Das allgemeine juristische Studium deckt die großen Kernbereiche Zivil-, Straf- und öffentliches Recht ab, so dass du dich mit allen Rechtsbereichen vertraut machst.
Jura wird an den meisten deutschen Hochschulen und auch an einigen privaten Universitäten angeboten. Zwingend ist für dich auch die Ableistung des juristischen Vorbereitungsdienstes nach dem ersten Staatsexamen. Du durchläufst verschiedene Stationen an Gerichten und Behörden, um dir Kenntnisse der praktischen Arbeit als Volljurist zu erwerben. Möglicherweise legst du in dieser Zeit auch erste Grundsteine für eine Spezialisierung zum Beispiel durch den Erwerb zusätzlicher Kenntnisse in Betriebswirtschaft oder zu ausländischen Rechtssystemen.
Manchmal gelingt es bereits in der Wahlstation des Referendariats, die entscheidenden Weichen und Kontakte für Deine spätere Tätigkeit zu knüpfen. Unter dem Strich wirst du mindestens um 5-6 Jahre brauchen, bis du Volljurist bist.
Aktuelle Stellenangebote & Jobs
Volljurist: Einstieg
Um in einen bestimmten Berufszweig einzusteigen, gibt es meist drei Möglichkeiten:
Dein Einstieg in dein Berufsleben als Volljurist ist stark davon geprägt, für welche Berufsrichtung du dich entscheidest. Als junger Amtsrichter stehst du vor anderen Herausforderungen als ein Anwalt in einer Großkanzlei oder selbstständig mit einem eigenen kleinen Büro. In einigen Bereichen spielen deine Examensnoten eine sehr wichtige Rolle für deinen Chancen, mit deiner Bewerbung angenommen zu werden. Das ist oft bei einer Bewerbung zum Richter, aber auch in vielen großen, renommierten Kanzleien der Fall.
Hilfreiche Soft Skills als Volljurist
Neben Deiner fachlichen Kompetenz sind es oft auch sogenannte Soft Skills, die Dich für die eine oder andere Tätigkeit als Volljurist besonders empfehlen. Anwälte etwa punkten mit:
- Selbstbewusstsein
- gepflegter Erscheinung
- hoher Belastbarkeit
- Ehrgeiz und Motivation
Richter verfügen häufig über
- die Fähigkeit, präzise und strukturiert zu arbeiten
- eine eher zurückgenommene Persönlichkeit
- die Fähigkeit, in einer Kammer mit anderen Richtern zu arbeiten
Unternehmensjuristen
- denken rechtlich und wirtschaftlich
- erarbeiten kreative Lösungen
- sind teamfähig und belastbar
Volljurist: Branchen & Bereiche
Der Volljurist ist in vielen Branchen und Bereichen fester Bestandteil der Organisation und Verwaltung. Das gilt für die Justiz und die Rechtspflege allgemein wie auch für Unternehmen. Der Volljurist hat das große Privileg, dass ihn seine Ausbildung zu Tätigkeiten fast überall befähigt. Die Spezialisierung kann aus einer Neigung heraus schon früh erfolgen – Interesse am Arbeitsrecht im Studium führt zur Tätigkeit als Arbeitsrichter. Oft ergibt sie sich aber erst später in der praktischen Arbeit, zum Beispiel beim Erwerb verschiedener Fachanwaltsqualifikationen als Rechtsanwalt.
Volljurist: Das Gehalt
Das Gehalt fällt beim Volljurist sehr unterschiedlich aus. Die Höhe ist unter anderem abhängig vom Einsatzbereich, von der Größe des Unternehmens, der Anwaltskanzlei oder Verbandes, von Examensnoten sowie Zusatzqualifikationen und im Bereich der Justiz sogar vom Bundesland, in dem Du tätig bist. In manchen Großkanzleien bringen es sogar Berufseinsteiger schon auf Einstiegsgehälter von 140.000 EURO im Jahr, was aber mit einem entsprechenden Arbeitseinsatz verbunden sind. Deshalb ist der Rahmen zwischen 36.000 EURO und 400.000 EURO Jahresgehalt nur als ungefähre Größenordnung zu sehen.
Karriereperspektiven & Aufstiegsmöglichkeiten
Weiterbildung
Sinnvolle Weiterbildungen lassen sich für eine Tätigkeit als Volljurist ebenfalls nur im Zusammenhang mit der Tätigkeit sehen. Ob Fachanwalt oder Abschluss als Betriebswirt hängt von deinen Vorlieben und deinem Einsatzgebiet ab.
Aufstiegsmöglichkeiten & Karriereperspektiven
Der Volljurist hat in der Regel gute Aufstiegschancen, Zwar gibt es einige Experten, die seinen Einfluss mit der Digitalisierung schwinden sehen, aber das kann in der Realität zurzeit nicht bestätigt werden. Es hängt viel von dir selbst und deinem Tätigkeitsbereich ab, wie weit du als Volljurist auf der Karriereleiter aufsteigst. Hier lassen sich keine Standardaussagen treffen.